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Schutz, Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet "Krainke" im Landkreis Lüneburg
05.01.2001  
Schutz, Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet "Krainke" im Landkreis Lüneburg

Titel: Schutz, Pflege- und Entwicklungsplan für das Naturschutzgebiet "Krainke" im Landkreis Lüneburg

Autor/Herausgeber: Thomas Kaiser/Bezirksregierung Lüneburg

Jahr der Veröffentlichung/Ort: 1996/Celle

Umfang der Studie: 330 Seiten + 100 S. Anhang + zahlreiche Karten

Art der Studie: Gutachten

Standort der Arbeit: Bezirksregierung Lüneburg, Schutzgebietsverwaltung Elbetal

Durch einen Beschluß des Bezirkstages Schwerin wurde die Krainke 1990 als Naturschutzgebiet von der Quelle bis zur Mündung einschließlich eines rund 50 m breiten beiderseitigen Uferstreifens ausgewiesen. Die Krainke befindet sich im ehemaligen Amt Neuhaus an der Grenze zwischen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Sie liegt im Elbetal zwischen Hitzacker und Bleckede, rechtsseitig der Elbe. Da das zuständige Amt Neuhaus erst 1993 nach Niedersachsen umgegliedert wurde, existierten für den Bereich weder ein gültiges Landschaftsprogramm noch Landschaftspläne. Ebenso sparte der zur Entstehung des Gutachtens gültige Landschaftsrahmenplan für Lüneburg das Amt Neuhaus aus.

Das Gutachten gliedert sich in vier Teile. Nach einer einführenden Darstellung planungsrelevanter Grundlagen im Untersuchungsgebiet folgt eine ausführliche Bestandskartierung und -bewertung des Naturschutzgebietes Krainke. In diesem Kapitel geht der Autor ein auf den Wasserhaushalt und Entwässerungsverhältnisse, auf Nutzungen wie Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und Jagd sowie Tourismus, auf Biotoptypen und im weiteren auf Vegetation und Fauna (Makrozoobenthon, Säugetiere, Vögel, Lurche und Amphibien, Fische und Rundmäuler, Libellen und Insekten). Im dritten Abschnitt wird die Zielkonzeption für das Schutzgebiet formuliert. Der vierte Teil stellt Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für die Krainke dar. Das Gutachten schließt ab mit einer tabellarisch gehaltenen Synopsis.

Der Autor stellt fest: "Im Untersuchungsgebiet konnten 17 Vogel-, 6 Amphibien-, 2 Reptilien-, 95 Pflanzen- sowie 15 Schnecken- und Muschelarten der Roten Listen nachgewiesen werden, davon erreichen drei Vogel- und vier Pflanzen-Sippen den Status ‘vom Aussterben bedroht’. Außerdem wurde eine Reihe weiterer gefährdeter Libellen- und Heuschrecken-Arten nachgewiesen. Außerdem kommen eine große Anzahl von Biotoptypen sowie einige Moose und Flechten der Roten Listen vor. Es ist eine deutliche Konzentration von Naturschutzwerten im Mündungsbereich der Krainke unterhalb des Schöpfwerkes festzustellen [...]. Ansonsten verteilen sich die wertvollen Flächen mit geringen lokalen Häufungen im Untersuchungsgebiet."

Es wird vorgeschlagen, das Untersuchungsgebiet als extensive Kulturlandschaft zu entwickeln. Innerhalb dieser Kulturlandschaft soll es einen hohen Anteil an sich selbst überlassenen Flächen geben. Insgesamt sollte ein strukturreiches Umfeld der Krainke geschaffen sowie Teilgebiete entwickelt werden, wie z. B. Grünlandkomplexe, Waldflächen mit Stillgewässern und seenartige Aufweitungen der Krainke, die durch die Krainke mit strukturreichen Randstreifen verbunden sind. Der Erhalt von rezent überschwemmten Waldflächen und extensivem Stromtalgrünland ist wichtig. Die Überschwemmungsflächen sollten ausgeweitet werden.

Als wichtigste Maßnahmen zur Umsetzung der Zielvorstellungen werden genannt:

  • Umwandlung von Acker in extensives Grünland, extensive Ackernutzung;
  • Extensivierung von Grünland, Wiedervernässung und Erhalt von Feuchtgrünland, Extensivierung und Erhalt von Grünland trockener Standorte, Erhalt und Flächenvergrößerung überschwemmten Grünlandes;
  • Vergrößerung der sich selbst überlassenen Waldflächen, Entwicklung eines naturnahen Waldes;
  • Erhalt der Röhrichte, Reduktion der Gewässerbelastung durch die Einrichtung von Schilfklärbeeten an den einmündenden Gräben.

Themenpunkt

Einstufung

Allgemeine Beschreibung des Gewässers

+++

Hydrographische Verhältnisse  

Klima

++

Geologie

++

Morphologie

+++

Hydrologie

+++

Biologische Verhältnisse 1)  

Phytoplankton

0

Zooplankton

0

Benthos

+++

pflanzlicher Aufwuchs

0

tierischer Aufwuchs

0

Fische

+

Vögel

+++

Erfassung des derzeitigen Zustandes ökologisch wertvoller Uferrandregionen/Auen

+++

Anthropogene Einflüsse und deren Auswirkungen  

Wasserbeschaffenheit

+

wasserbauliche/wasserwirtschaftliche Eingriffe

+

Nutzungen der Uferrandbereiche (Landwirtschaft/Siedlung/ Rohstoffgewinn./Tourismus)

+++

Ökologische Bewertung  

Leitbild

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Gewässergüte

+

Ökomorphologie

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Konfliktsituationen

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Vorschläge für Entwicklungsziele

+++

Vorschläge für Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung von Biotopstrukturen

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1) Zusätzlich zu den aufgeführten Organismen-Gruppen geht der Autor auch auf Säugtiere (Biber und Fischotter), Lurche und Kriechtiere, Libellen und Heuschrecken ein. Die Einstufungen sind wie folgt: Säugetiere ++, Lurche und Kriechtiere +++, Libellen +++,Heuschrecken +++. Desweiteren gibt der Autor zu bedenken, daß die Aussagen für die Gruppen Fische, Lurche, Kriechtiere, Libellen und Heuschrecken nicht repräsentativ sind, da nur stichprobenartig Daten erhoben wurden. Die zitierten Daten aus dem Themenkomplex "Biologische Verhältnisse" sind z.T. nicht vom Autor erhoben, sondern von niedersächsischen Behörden zur Verfügung gestellt worden.