ist die Entwicklung innovativer, für Kommunen handhabbarer
Beurteilungswerkzeuge zur Abbildung und Bewertung der Gefährdungen, Schadenspotenziale und
Risiken, die sich aus den Wirkungszusammenhängen zwischen Grundwasser, unterirdischer urbaner
Infrastruktur und unterirdisch bebautem Raum ergeben sowie deren Kommunikation
zwischen Akteuren der Hochwasservorsorge (Kommunen, Behörden) und potenziell Betroffenen
(Stakeholder).
Teilziel 1: Entwicklung eines grundwasserbezogenen Gefahren- und Risiko-Bewertungssystems
mit Differenzierung von Schutzzielen
Methoden zur Abschätzung der Gefährdung unterirdischer Bauwerke und Infrastrukturen durch
schnell steigendes Grundwasser bei Extremhochwässern sowie Methoden zur Ermittlung und
Validierung der damit verknüpften Schadenspotentiale fehlen sowohl auf nationaler als auch
auf internationaler Ebene. Damit stehen die Kommunen, aber auch die Fach- und Vollzugsbehörden
vor ganz erheblichen methodischen Defiziten bei der Konzipierung und Umsetzung von
Hochwasservorsorge-, aber auch von Hochwasserabwehrmaßnahmen für den unterirdischen bebauten
Raum.
Am Beispiel der Landeshauptstadt Dresden (bzw. des Dresdner Elbtalgrundwasserleiters) werden
solche Methoden zur Gefährdungs- und Schadenabschätzung entwickelt und konkret
erprobt. Es werden Methoden für die Ableitung von risikoorientierten Schutzzielen und die
darauf aufbauende Konzipierung und modelltechnische Operationalisierung von Maßnahmen
erarbeitet. Dabei sollen mögliche Maßnahmen der Hochwasservorsorge und der Hochwasserabwehr
im Grundwasserbereich identifiziert, spezifiziert und einander gegenübergestellt werden.
Besondere Berücksichtigung sollen dabei Möglichkeiten des Hochwasserrisikomanagements im
Grundwasserbereich und deren Einbindung in Risikoabwägungen finden.
Teilziel 2: Ableitung von Kommunikationsstrategien für den Umgang mit
grundwasserbe-dingten Risiken
Ein langfristiges Risikomanagement kann nur erfolgreich sein, wenn sowohl im öffentlichen
Bewusstsein als auch im administrativen und politischen Handeln ein auf Grundhochwasser
bezogenes Risikobewusstsein präsent ist. Der hier zugrunde liegende Ansatz des
Risikoma-nagements soll dabei eine handlungsorientierte Umsetzung unter Einbeziehung aller
Betroffenen ermöglichen. Hierzu sollen Kommunikationsstrategien zur
- Ableitung von Schutzzielen für den unterirdischen Raum,
- Begleitung der Umsetzung wesentlicher Abwehr-/Schutz-Maßnahmen,
- Förderung der Herausbildung eines Risikobewusstseins für Schadenspotenziale im
unterirdischen Raum, - transparenten Bereitstelltung von Daten zu Schadenspotenzialen, Gefährdungen, Risiken
entwickelt werden.
Teilziel 3: Entwicklung von Strategien zur öffentlichkeitswirksamen Visualisierung
auf der Basis vorhandener Umweltinformationssysteme
Durch eine zwar breite, aber auf Grund der bebauungs- und nutzungsstrukturspezifischen
Differenzierung dennoch stark "betroffenheitsorientierte" Öffentlichkeitsarbeit solle eine
hohe Akzeptanz der Schutzziele erreicht werden. Es ist zu untersuchen,
wofür und wie die bereits vorhandene Internetplattform der Landeshauptstadt Dresden als
effizientes und dauerhaftes Kommunikationsinstrument zur Entwicklung risikoadäquater
Verhaltensweisen von potenziell Betroffenen genutzt werden kann.
Es sollen Strategien zur effizienten Kommunikation zwischen Akteuren und potenziell
Betroffenen im Hinblick auf grundwasserbürtige Gefahren entwickelt und exemplarisch
durch öffentlichkeitswirksame, einfach handhabbare Dokumentationen entwickelt werden.