In
Deutschland, der Tschechischen Republik und im Institut für Umwelt und
Nachhaltigkeit der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (Institute for Environment and Sustainability,
Joint Research Centre EC) in Ispra (Italien) werden auf der Grundlage des „Aktionsplans Hochwasserschutz Elbe“,
den die IKSE im Oktober 2003 verabschiedet hat, Studien zur Wirkung der großen Talsperren der Moldau,
Eger und Saale auf den Hochwasserverlauf in der Elbe erarbeitet. Die
Studien werden nach einer Aufgabenstellung erstellt, die Bestandteil des
„Aktionsplans Hochwasserschutz Elbe“ ist, in dem auch die Erkenntnisse und
Erfahrungen aus dem Hochwasser im August 2002 berücksichtigt sind.
Die
Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) und das Tschechische
Hydrometeorologische Institut (ČHMÚ) veranstalteten am 29.03.2006
den
II.
Workshop zu den Studien über die Wirkung der großen Talsperren
im Einzugsgebiet der Elbe auf den Hochwasserverlauf.
An
diesem Workshop nahmen insgesamt 29 Vertreter von Behörden der
Wasserwirtschaft, Fachinstitutionen und Hochschulen aus Deutschland und der
Tschechischen Republik sowie auch ein Vertreter der Internationalen Kommission
zum Schutz der Oder gegen Verunreinigung (IKSO) teil.
Die
Vertreter der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission in Ispra
stellten Zwischenergebnisse der Studie zur Wirkung der großen Talsperren
an der Saale auf den Hochwasserverlauf der Elbe vor. Mit dem Abschluss dieser
Studie ist Mitte 2006 zu rechnen.
Die
Bearbeiter der Studie aus der Tschechischen Republik präsentierten die
Ergebnisse der Studie zur Wirkung der großen Talsperren in der Moldau und Eger
auf den Hochwasserverlauf der Elbe. Die Bearbeitungsergebnisse zeigten, dass der
Einfluss der Moldaukaskade im absoluten Maßstab im Bereich von
Hochwasserereignissen mit einem Wiederkehrintervall von 10 bis 20 Jahren am
stärksten hervortritt. Sowohl bei einer Reduzierung als auch bei einer Erhöhung
des Wiederkehrintervalls (d. h. des Hochwasserscheitelabflusses) nimmt die
Wirkung der Moldaukaskade ab. Davon unterscheiden sich die Ergebnisse, die für
die Talsperre Nechranice gewonnen wurden. Ihr Rückhaltevermögen ist im
Vergleich zu den Hochwasserabflüssen der Eger so groß, dass die Hochwasserabflüsse
im gesamten Bereich der Wiederkehrintervalle von 1 Jahr bis zu 100 Jahren
reduziert werden.
Während des Workshops wurden auch
Zwischenergebnisse des Probebetriebs des Europäischen Hochwasserfrühwarnsystems
(EFAS) sowie der Studie zur Reaktivierung ehemaliger Überschwemmungsflächen und
zur Schaffung zusätzlicher Retentionsräume im Einzugsgebiet der Elbe vorgestellt.
Die
Zwischenergebnisse dieser Studien werden im „Ersten Bericht über die Erfüllung
des Aktionsplans Hochwasserschutz Elbe“ enthalten sein, den die Internationale Kommission zum
Schutz der Elbe Ende 2006 vorlegen wird.