Kommentar zu den Zahlentafeln
der Durchflüsse im Einzugsgebiet der Elbe
für das hydrologische Jahr 2004
Das hydrologische Jahr 2004 war an den ausgewählten
Pegeln der Elbe und ihrer Nebenflüsse von Niedrigwasser geprägt; an keinem
untersuchten Pegel erreichte das Jahresmittel des Durchflusses auch nur
annähernd das vieljährige MQ. Die Werte bewegten sich von 60 % (Pegel
Rathenow/Havel und Louny/Eger) bis 82 % (Pegel Vraňany/Moldau) des vieljährigen
Mittels der Jahresreihe 1931-2000. In der Elbe erreichten die Durchflüsse 67
bis 76 % des vieljährigen Mittels.
Zu Beginn des hydrologischen Jahres erreichten die
Durchflüsse bei weitem nicht die jeweiligen vieljährigen Monatswerte, wobei
sich die niedrigsten Werte in der Orlice mit 28 % des vieljährigen
Novembermittels, in der Eger mit 25 % des Dezembermittels und in der Elbe im
Profil der Staatsgrenze mit 47 % des November- und Dezembermittels einstellten.
Januar und Februar brachten einzugsgebietsweit sehr
reichliche Niederschläge in direkt abflusswirksamer Form. In der ersten
Februarhälfte resultierten hieraus verbreitet Jahreshöchstwerte der
Wasserstände bzw. Durchflüsse. In der Elbe ergaben sich maximal 1 410 m3/s
oder 73,4 % des MHQ (Neu Darchau); in Havel und Jeetzel wurde MHQ beinahe erreicht
bzw. leicht überschritten.
An allen zu bewertenden Pegeln an der Elbe und
ihren Nebenflüssen bis zur tschechisch-deutschen Grenze wurden die mittleren
Hochwasserdurchflüsse der Jahresreihe 1931-2000 nicht erreicht. Die Abflüsse
bewegten sich in der Elbe von 91 % in Němčice bis 62 % im Profil der
Staatsgrenze. Die niedrigsten Werte traten in den Nebenflüssen auf – in der
Eger mit 46 %, der Ploučnice mit 47 % und der Moldau mit 64 %.
Von kurzfristigen Nassperioden abgesehen, brachten
März und April insgesamt deutlich unterdurchschnittliche Niederschläge und
sinkende Wasserstände. Ergiebige Regenfälle im Mai und Juni führten zu
Durchflüssen, die im Juni im Teileinzugsgebiet der Elbe oberhalb der
Saalemündung beim vieljährigen Monatsmittel lagen. Unverändert trocken blieb
das Havelgebiet: Am Pegel Rathenow wurden knapp 50 % des vieljährigen
Durchflussmittels erreicht.
Der verbreitet nasse Juli konnte angesichts der
grossen hochsommerlichen Evaporationsrate nur regional in kleineren
Einzugsgebieten merkliche Abflusssteigerungen bewirken (z. B. in der Mulde oder
in der Jeetzel). Davon abgesehen verharrten die Durchflüsse insgesamt von
August an bis zum Ende des hydrologischen Jahres bei niedrigen Werten; sie
erreichten im Oktober in der Elbe bei Tangermünde maximal 71 % des vieljährigen
Durchschnitts.
Die Jahres-NQ traten im
gesamten Einzugsgebiet der Elbe mehrheitlich im September auf und lagen unter
den vieljährigen Niedrigwasserdurchflüssen der Jahresreihe 1931-2000, nur an den
Elbe-Pegeln Němčice und Přelouč sowie am Pegel
Předměřice an der Jizera überschritten sie leicht und am Pegel
Lüchow an der Jeetzel deutlich die Mittelwerte.
Kommentar zu den Schwebstoffkonzentrationen
und -frachten in der Elbe
für das hydrologische Jahr 2004
Im
hydrologischen Jahr 2004 waren im Verlauf der Schwebstoffkonzentrationen und ‑frachten
keine extremen Erscheinungen zu verzeichnen. Auf der tschechischen Seite war
die Konzentration der Schwebstoffe insgesamt ausgeglichen, nur am Pegel
Němčice wich sie sowohl für das Jahr als auch in den Monaten leicht
vom Mittelwert der anderen Pegel ab. Die monatlichen Schwebstofffrachten waren
von Januar bis März 2004 etwas erhöht, was dem Verlauf der Schwebstofffrachten
in den anderen Jahren entspricht. Insgesamt kann man die Konzentrationen und
ihren Verlauf im gesamten Untersuchungszeitraum als ausgeglichen und dem
Jahresgang entsprechend bewerten. Die Schwebstofffracht stand in direkter
Beziehung zu den Durchflüssen, nur der Pegel Němčice ist schon
traditionell etwas problematisch.
Für
den Bereich der deutschen Elbe war das hydrologische Jahr 2004 hinsichtlich der
Schwebstofführung ein durchschnittliches Jahr. Die Schwebstoffkonzentration lag
wie üblich in den Sommermonaten Juli bis September unterstrom der Havelmündung
höher als im übrigen Bereich. In Hitzacker lagen die Konzentrationen im
Vergleich mit den benachbarten Meßstellen etwas höher. Die Frachten bewegen
sich insgesamt im durchschnittlichen Bereich. Die höchste Fracht trat
erwartungsgemäß im Frühjahr (hier: Februar) auf und ging zum Jahresende
allmählich zurück.