Kommentar zu den Zahlentafeln
der Durchflüsse im Einzugsgebiet der Elbe
für das hydrologische Jahr 2003
Das
Nassjahr 2002, welches mit einer der größten Hochwasserkatastrophen
überhaupt in die Chroniken des
Elbegebietes einging, setzte sich bis in den Februar 2003 fort. In der unteren Mittleren Elbe
kam es im Januar 2003 zu einem bedeutenden Hochwasser, das mit 3 030 m³/s am
Pegel Neu Darchau nur um ca. 400 m³/s unter dem des August 2002 lag. Entstanden
war das Ereignis durch einen starken Temperaturanstieg in Thüringen, Sachsen
und Böhmen und dem daraus resultierenden Abtauprozess der Schneedecke sowie die
im gesamten Einzugsgebiet der Elbe gefallenen Niederschläge. In der Elbe
oberhalb Hamburgs bestand die Gefahr der Eisstandsbildung, die bei
Scheiteldurchgang zu einem weiteren erheblichen Anstieg des Wasserstandes mit
katastrophalen Folgen in der Elbtalaue geführt hätte. Ab Februar 2003 folgte
Gegenteiliges, es
setzte sich über ganz Mitteleuropa eine dauerhaft trockene Witterungsperiode
fest, welche mit wenigen Ausnahmen über zehn Monate Bestand hatte. Im
Elbegebiet blieben die Niederschläge in dieser Zeit stets deutlich unter dem
vieljährlichen Durchschnitt, lediglich in den Monaten September und Oktober
wurde er knapp überschritten.
Am
Anfang des hydrologischen Jahres traten jedoch leicht bis deutlich erhöhte
Abflüsse auf, die Anfang Januar an allen hier bewerteten Pegeln mit Ausnahme
von Benešov-Ploučnice und Malliß-Elde kulminierten. Die Höchstabflüsse
beliefen sich in den einzelnen Pegeln zwischen 105 % (Vranné-Moldau) bis 196 %
(Calbe-Grizehne-Saale) des MHQ der Reihe 1931-2000. Die Scheitelabflüsse
erreichten an der Staatsgrenze ca. 140 % und am Unterlauf der Elbe über 160 %.
Die
Niedrigwasserabflüsse erreichten im Jahr 2003 am Oberlauf der Elbe nicht die
MNQ der Reihe 1931-2000 und gingen im Längsprofil der Elbe bis zum Pegel Neu
Darchau auf 63 % zurück. An den Nebenflüssen waren die Niedrigwasserabflüsse sehr unterschiedlich (Benešov n. Pl. -
Ploučnice 111 %, Löben-Schwarze Elster 27 %, Malliß-Elde nur 6%).
Die
Abflüsse erreichten seit März an den meisten Pegeln die entsprechenden
vieljährlichen Monatsmittel bei weitem nicht, wobei die niedrigsten Werte im
Juli und August auftraten (Orlice 29 % des vieljährlichen Augustmittels, Moldau
39 % des Julimittels, Elbe an der Staatsgrenze 48 % des Julimittels,
Löben-Schwarze Elster 17 % des Augustmittels und Malliß-Elde 5 % des
Augustmittels, wobei der Abfluss am Pegel Malliß am 12.08.2003 nur 0,073 m³/s
betrug).
Die
lange Niedrigwasserperiode führte nicht dazu, dass die mittleren Jahresabflüsse
2003 unter den vieljährlichen MQ 1931-2000 sanken. Im Gegensatz dazu führten
die großen Abflüsse am Anfang des hydrologischen Jahres (November bis Februar)
zur Überschreitung der vieljährlichen MQ durch die Werte der Jahres-MQ an fast
allen Pegeln (bis auf die obere Elbe oberhalb der Moldau, die Schwarze Elster,
Havel und Elde).
Kommentar zu den Schwebstoffkonzentrationen
und -frachten in der Elbe
für das hydrologische Jahr 2003
Hinsichtlich
der Schwebstoffkonzentrationen und -gesamtfracht lag das hydrologische Jahr
2003 im Rahmen eines durchschnittlichen Jahres. Die Schwebstoffkonzentrationen
wiesen gegenüber den Vorjahren eine grössere Streuung zwischen den Messstellen
auf der tschechischen Seite auf, in den einzelnen Monaten entsprachen sie
jedoch dem üblichen Verlauf.
Die
Schwebstoffkonzentrationen zwischen Decin und Pirna korrespondieren und es
zeigten sich nicht einmal Unterschiede in Gesamtfrachten. Die
Schwebstofffrachten wiesen auch für die anderen Messstellen auf beiden Seiten
ähnliche Jahresverläufe auf. Unterschiede liegen jedoch auf der deutschen Seite
mengenmässig infolge der höheren Abflüsse vor. Interessant ist der Rückgang der
durchschnittlichen Schwebstoffkonzentration zwischen Nemcice und Obristvi im
Gegensatz zu den anderen Jahren. Auf der deutschen Seite gibt es keine grösseren Unterschiede zu den Vorjahren. Die
Schwebstofffrachten waren im gesamten
Elbegebiet durchschnittlich im Vergleich mit den vergangenen Jahren. Die
höchste Fracht trat wie üblich zwischen Januar und März auf, zum Jahresende
ging sie stufenweise zurück.