Die
Idee, ein einheitliches Warn- und Alarmsystem zu schaffen, das die
Weiterleitung von Informationen über Ort, Zeitpunkt und Ausmaß einer
unfallbedingten Gewässerbelastung im Einzugsgebiet der Elbe ermöglichen würde,
wurde bereits 1990 bei der Gründung der Internationalen Kommission zum Schutz
der Elbe (IKSE) geboren.
Der
erste Internationale Warn- und Alarmplan Elbe wurde im Dezember 1991 in
Magdeburg verabschiedet, seine Novelle dann im Oktober 1995 in Prag. Die
vorliegende, nunmehr schon dritte Fassung wurde am 18. und 19. Oktober 2004 in
Leipzig von der 17. Tagung der IKSE verabschiedet.
Die
Arbeitsgruppe „Unfallbedingte Gewässerbelastungen“ (H) der IKSE, die die
Funktion des Systems garantiert und je nach Bedarf die Novellierung des
Internationalen Warn- und Alarmplans Elbe sichert, trägt darüber hinaus dafür
Sorge, dass jede Novellierung zu einer weiteren Vervollkommnung des gesamten
Systems führt.
Im
Jahr 2004 wurden zwei wichtige von der Arbeitsgruppe H der IKSE über mehrere
Jahre begleitete Forschungsprojekte abgeschlossen, die im bedeutenden Maße zu
einer weiteren Verbesserung des Warn- und Alarmsystems beitrugen.
Zum
einen wurde in Zusammenarbeit von tschechischen und deutschen Fachleuten ein mathematisches
Modell entwickelt, das die Vorhersage des Transports von Schadstoffwellen in
der Elbe ermöglicht (Alarmmodell Elbe).
Auf
der deutschen und der tschechischen Seite wurden die Institutionen bestimmt,
die für die Nutzung des „Alarmmodells Elbe“ im Falle einer schwerwiegenden
unfallbedingten Gewässerbelastung verantwortlich sein werden und die mit dem
Modell zum Nutzen der Internationalen Hauptwarnzentralen arbeiten werden.
Zum
anderen wurde das Projekt EASE abgeschlossen, auf dessen Grundlage die Arbeitsgruppe H
der IKSE einen Entwurf zur Optimierung des Internationalen Warn- und Alarmplans
Elbe erstellte.
Damit
wird es zukünftig möglich sein, vom bisherigen überwiegend emissionsorientierten
Ansatz bei der Meldung von Unfällen zum kombinierten emissions- und
immissionsorientierten Ansatz überzugehen, und damit auch zu einer stärkeren
Einbindung der Messstationen an der Elbe in das System zur Früherkennung der
Entstehung von Unfällen mit Gewässerschäden.