Der westliche Teil des Biosphärenreservates "Mittlere Elbe" beinhaltet eine naturnahe Flusslandschaft mit den größten zusammenhängenden Auwaldkomplexen der Elbe. Gleichzeitig macht die Landwirtschaft einen wichtigen Anteil der Regionalökonomie aus; seit der Wende hat die Zahl der in der Landwirtschaft tätigen Arbeitskräfte aber stark abgenommen. Dadurch und durch den Niedergang der Industrie zählt der Anteil der Arbeitslosen in diesem Raum zu den höchsten in der gesamten Bundesrepublik. Bisher fehlen praxisorientierte Konzepte für ein umweltgerechtes Management, die Perspektiven auch für eine ökonomische Entwicklung der Region eröffnen.
Basierend auf den Erhebungen des Status quo zur ökologischen Ausstattung (Boden, Wasser, Arten, Biotope), zum Landschaftsbild, zur touristischen Infrastruktur sowie zur Situation landwirtschaftlicher Betriebe werden verschiedene Naturschutzleitbilder entworfen. Die Unterschiede liegen in den Flächenanteilen der Bereiche, die
·einer Eigenentwicklung überlassen bleiben
·durch Pflegemaßnahmen bzw. Nutzungsauflagen in gewünschten Zuständen erhalten werden
·den generellen Anforderungen an umweltverträgliche Landnutzung genügen.

Im Anschluss werden verschiedene Naturschutzszenarien entwickelt, die mit Hilfe eines GIS dargestellt werden.
Für jedes Naturschutzszenario werden die ökologischen Konsequenzen und die ökonomischen Auswirkungen für die Landwirtschaft geprüft.
Ferner werden die Möglichkeiten der Erzielung zusätzlicher Einkommen im Bereich der (Direkt-, Regional-) Vermarktung, der Landschaftspflege sowie durch die Entwicklung eines naturschutzorientierten Tourismus evaluiert.
Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird eines der Naturschutzszenarien ausgewählt, wobei die regionalen Akteure intensiv einbezogen werden. Es folgt die Festlegung eines Zielkonzeptes, das regional-ökonomisch abgesichert ist, und das eine partielle Umsetzung des ausgewählten Szenarios erlaubt.