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Gewässerökologisches Entwicklungskonzept für die tidebeeinflußte Luhe, Landkreis Harburg
05.01.2001  
Gewässerökologisches Entwicklungskonzept für die tidebeeinflußte Luhe, Landkreis Harburg

Titel: Gewässerökologisches Entwicklungskonzept für die tidebeeinflußte Luhe, Landkreis Harburg

Autor/Herausgeber: Wolfgang Haake, Nils Petschke

Jahr der Veröffentl./Ort: März 1996, Buxtehude

Umfang der Studie: 104 Seiten + Anhang und zahlreiche Karten

Art der Studie: Diplomarbeit im Fach Wasserbau an der Fachhochschule Nordostniedersachsen, Fachbereich Bauingenieurwesen

Standort der Arbeit: Wassergütestelle Elbe

In der vorliegenden Studie sollte für den Bereich der tidebeeinflußten Luhe ein gesellschaftspolitisches Leitbild als Entwicklungskonzept einer gewässerökologischen Maßnahme unter Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung erarbeitet werden. Die Arbeit gliedert sich in drei Teile.

Im ersten Abschnitt beschreiben die Autoren die Luhe von der Quelle bis zur Mündung. Dabei gehen sie auf die Morphologie, Geologie, die geschichtliche Entwicklung und detailliert auf im Laufe der Zeit erfolgte Ausbaumaßnahmen ein. Die Luhe ist in den letzten zwei Jahrhunderten auf weiten Bereichen extremen Ausbaumaßnahmen unterzogen worden. Es kam im Fluß sowie in den Auebereichen und den Einzugsgebieten zu Begradigungen und Eingriffen an dem Längs- und Querprofil,. Die Bewirtschaftung bis an die Uferzonen nahm dem Fluß die nötige Beschattung. Dies führte auch zum Zufluß von nährstoffreichen Wassermassen und erodierter Substrate. Die nahe Bebauung engte den Fluß zusätzlich unnatürlich ein. Heute hat die Luhe die Merkmale eines natürlichen Flusse verloren.

Im zweiten Abschnitt der Studie wird der tidenbeeinflußte Teil der Luhe (von der Mündung bis zum Mühlenwehr in Winsen) betrachtet. Die Autoren kommen bei der Betrachtung des Ist-Zustandes zu dem Schluß, daß der Unterlauf der Luhe " ... durch seinen Zustand, den Verlauf und das Profil einem naturfernen Gewässer zuzuordnen" ist. Einige Flußabschnitte weisen aber wertvolle Bereiche auf, z. B. die umliegenden Brach- und Grünlandflächen sowie das Flußwatt.

Der letzte Teil der Arbeit entwickelt das Leitbild für die tidebeeinflußte Luhe. Die Autoren halten fest, daß der städtische Bereich in Winsen durch seinen Charakter und die dichte Bebauung nicht für eine effiziente Renaturierung geeignet ist. Es wird vorgeschlagen, lediglich die Fischtreppe am Winsener Mühlenwehr umzugestalten, um die Durchgängigkeit für Fische zu erhöhen. Um im weiteren Flußabschnitt die Funktionsfähigkeit des Flußwasserökosystems wiederherzustellen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Wiederanschluß der Altarme und Entfernung von künstlichen Verfüllungen in den Altarmen
  • Schaffung eines Uferschutzstreifens im gesamten Bereich
  • Wiedervernässung von Teilbereichen
  • Austausch der ufersichernden Steinpackungen gegen ingenieurbiologische Ufersicherungen
  • Anlage von Lehrpfaden mit Informationstafeln
  • Errichtung von Fangzäunen und Abdichtung des Untergrundes im Bereich eines Bauhofes
  • Entfernung von standortfremder Flora
  • Bereitstellung von Flächen zur Auwaldentwicklung
  • Erhaltung und Entwicklung von extensiv bewirtschafteten Flächen
  • Umlagerung eines Hundedressurplatzes; (die umherlaufenden Hunde stören die Fauna: Unterschreiten der Fluchtdistanz)
  • Einschränkung der Freizeitfischerei
  • Fernhaltung von Beeinträchtigungen durch Freizeit- und Erholungssuchende (lenkende Maßnahmen)
  • Reduzierung der Unterhaltungsarbeiten in allen Flußbereichen.

Themenpunkt

Einstufung

Allgemeine Beschreibung des Gewässers

+

Hydrographische Verhältnisse  

Klima

0

Geologie

+

Morphologie

+++

Hydrologie

+

Biologische Verhältnisse  

Phytoplankton

0

Zooplankton

0

Benthos

0

pflanzlicher Aufwuchs

0

tierischer Aufwuchs

0

Fische

0

Vögel

++

Erfassung des derzeitigen Zustandes ökologisch wertvoller Uferrandregionen

+

Anthropogene Einflüsse und deren Auswirkungen  

Wasserbeschaffenheit

+

wasserbauliche/wasserwirtschaftliche Eingriffe

+++

Nutzungen der Uferrandbereiche (Landwirtschaft/Siedlung/ Rohstoffordng./Tourismus)

+++

Ökologische Bewertung  

Gewässergüte

0

Ökomorphologie

+

Konfliktsituationen

+

Vorschläge für Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung von Biotopstrukturen

+++