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Erstellung eines Leitfadens zur Erfolgskontrolle bei Fischaufstiegsanlagen dargestellt am Beispiel der Aue in Harsefeld/Landkreis Stade
05.01.2001  
Erstellung eines Leitfadens zur Erfolgskontrolle bei Fischaufstiegsanlagen dargestellt am Beispiel der Aue in Harsefeld/Landkreis Stade

Titel: Erstellung eines Leitfadens zur Erfolgskontrolle bei Fischaufstiegsanlagen dargestellt am Beispiel der Aue in Harsefeld/Landkreis Stade

Autor/Herausgeber: Agnes Fricke

Jahr der Veröffentlichung/Ort: 1999/Buxtehude

Umfang der Studie: 64 Seiten + 5 Karten als Anlage

Art der Studie: Diplomarbeit an der Fachhochschule Nordostniedersachsen

Standort der Arbeit: Wassergütestelle Elbe, Hamburg

Die Diplomarbeit sollte einen Leitfaden zur Durchführung der Erfolgskontrolle mit Darstellung und Bewertung bestehender Querbauwerke sowie Schlußfolgerungen zur Sicherung der Durchgängigkeit erarbeiten. Der Leitfaden wurde dann am Beispiel der bestehenden Fischaufstiegsanlage an der Aue in Harsefeld/Landkreis Stade angewendet. Einleitend geht die Autorin darauf ein, daß die Überprüfung einer Fischaufstiegsanlage eines umfangreichen Ansatzes bedarf. Betrachtet werden muß neben der Funktionalität der Anlage auch der Gesamtzustand der erschlossenen Gewässerabschnitte, um gegebenenfalls Veränderungen im Artengefüge des Gewässers aufzeigen zu können.

Die Funktionalität von Fischaufstiegsanlagen wird nach der Passierbarkeit für aufwärtswandernde Fische bewertet. Außerdem gehen gemäß der Autorin folgende Parameter in die Bewertung vorhandener Fischaufstiegsanlagen ein: Bauweise, baulicher Zustand, Abmessungen, Anordnung in der Stauanlage bzw. im Gewässer, Ausbildung der Leitströmung, auftretende Fließgeschwindigkeiten und Abflüsse, Turbulenzverhältnisse und die Gestaltung der Fischaufstiegssohle. Eine Fischaufstiegsanlage gilt als voll funktionstüchtig, wenn alle im Gewässer vorkommenden Fischarten aller Altersstadien und Größen in einer der Gewässergröße entsprechenden Menge die Anlage überwinden können. Sie gilt als bedingt funktionstüchtig, wenn eine Passierbarkeit zwar ohne Einschränkungen für bestimmte Fischarten und -größen gegeben ist, die Anzahl der aufsteigenden Fische aber zu gering ist oder zu bestimmten Zeiten (z.B. bei zeitweisem Trockenfallen oder Zeiten mit zu hohen Fließgeschwindigkeiten etc.) ein Aufstieg nicht möglich ist. Die Aufstiegsanlage gilt als selektiv wirkend, wenn nur bestimmte Arten oder Alters- und Größenstadien die Anlage überwinden können, und als nicht funktionstüchtig, wenn nur vereinzelt oder keine Fische aufsteigen können.

Der Bau der Fischaufstiegsanlage an der Aue erfolgte 1995 vor dem Hintergrund der hohen ökologischen Bedeutung der Aue/Lühe. Das in der Ortschaft Harsefeld gelegene Mühlenwehr stellte das erste Wanderhindernis oberhalb der Mündung der Aue/Lühe dar und verhinderte Wanderbewegungen aquatischer Arten bis in den Oberlauf der Aue. Die Aufstiegsanlage wurde als Umgehungsgerinne angelegt. Das Gerinne umgeht das Wehr weiträumig. Da das Gefälle deutlich höher als in den angrenzenden Gewässerabschnitten ist, wurden zur Sohlsicherung Steinschüttungen eingebracht. Der Gesamthöhenunterschied von Oberwasser zu Unterwasser wurde durch zahlreiche Steinschwellen überwunden. Die Überprüfung der Effizienz der Anlage ergab, daß sich die Fischfauna in der Aue aus 26 Arten zusammensetzt. Nicht allen Fischarten gelingt es jedoch das Wehr zu umgehen, so daß oberhalb des Wehrs nur 19 der eigentlich 26 vorkommenden Arten wiedergefunden wurden. Oberhalb des Wehrs fehlten: Güster, Brassen, Bitterling, Blaubandbärbling, Steinbeißer, Zander und Kaulbarsch. Die Autorin kommt zu dem Schluß, daß die Umgehungsanlage in der Aue bei Harsefeld nicht für alle Fischarten gleichermaßen einen Aufstieg ermöglichte.

Eine Umgestaltung der Anlage hat bereits stattgefunden. Die Maßnahmen zur Vernetzung des Gewässersystems werden zur Zeit der Veröffentlichung der Diplomarbeit noch entwickelt. Bei der Umgestaltung der Fischaufstiegsanlage empfiehlt die Autorin, die Hydrologie der Anlage zu prüfen, da zu Zeiten niedriger Abflüsse in der Aue eine Erhöhung des Wasserstandes im Umgehungsgerinne auftritt, die sich negativ auf den Aufstieg der Fische auswirkt.

Themenpunkt

Einstufung

Allgemeine Beschreibung des Gewässers

+

Hydrographische Verhältnisse  

Klima

0

Geologie

0

Morphologie

++

Hydrologie

+++

Biologische Verhältnisse  

Phytoplankton

0

Zooplankton

0

Benthos

0

pflanzlicher Aufwuchs

0

tierischer Aufwuchs

0

Fische

++

Vögel

0

Erfassung des derzeitigen Zustandes ökologisch wertvoller Uferrandregionen/Auen

0

Anthropogene Einflüsse und deren Auswirkungen  

Wasserbeschaffenheit

+

wasserbauliche/wasserwirtschaftliche Eingriffe

+++

Nutzungen der Uferrandbereiche (Landwirtschaft/Siedlung/ Rohstoffgewinn./Tourismus)

0

Ökologische Bewertung  

Leitbild

+

Gewässergüte

0

Ökomorphologie

+++

Konfliktsituationen

0

Vorschläge für Entwicklungsziele

+

Vorschläge für Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung von Biotopstrukturen

+