Das „Aktionsprogramm Elbe“
für den Zeitraum 1996 - 2010 stellt eines der bedeutendsten Dokumente der IKSE dar. Es wurde auf der zweiten
internationalen Elbe-Ministerkonferenz am 12. Dezember 1995 in Dresden
beschlossen. Dieser vierte Bericht knüpft an die vorgehenden drei Berichte über
die Erfüllung des „Aktionsprogramms Elbe“ an und befasst sich mit der Bilanzierung
der umgesetzten Maßnahmen.
Insgesamt war bei der
Reduzierung der Gewässerbelastung und der Verbesserung der ökologischen Verhältnisse
eine positive Entwicklung zu verzeichnen.
Insbesondere der Ausbau der
kommunalen Kläranlagen ging weiter zügig voran. Bei der in die Gewässer
eingeleiteten Abwasserlast von 27 elberelevanten prioritären Stoffen der
Industriebetriebe konnte durch neue Produktionstechnologien und durch eine
Vielzahl von Abwasserbehandlungsmaßnahmen eine weitere Senkung erreicht werden.
Der Eintrag von Stoffen aus
diffusen und flächenhaften Quellen konnte nicht in gleichem Maße reduziert
werden. Die Bedeutung von diffusen und flächenhaften Belastungsquellen wächst
mit der zunehmenden Reduzierung der Belastung aus punktuellen (kommunalen und
industriellen) Quellen. Die Anstrengungen zur Reduzierung der Belastung aus
diffusen und flächenhaften Quellen müssen daher intensiviert werden. Von
besonderer Bedeutung wird dabei die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit sein.
Begleitet wurden diese
Maßnahmen durch Untersuchungen der Gewässergüte in der Elbe und ihren
Hauptnebenflüssen entsprechend dem beschlossenen Internationalen Messprogramm
der IKSE.
Die im Rahmen der IKSE
vereinbarten Zielvorgaben für die Nutzungsarten Trinkwasserversorgung,
Berufsfischerei und Landwirtschaftliche Bewässerung, für das Schutzgut
Aquatische Lebensgemeinschaften sowie für die Nutzungsart Landwirtschaftliche
Verwertung von Sedimenten sind in der Elbe bisher noch nicht durchgehend erreicht
worden.
Neben der Verbesserung der
Gewässergüte infolge von reduzierten Stoffeinleitungen konnte vor allem durch
die weitere Unterschutzstellung besonders wertvoller Biotope auch der Schutz
der Lebensräume entlang der Elbe verbessert werden.
Ferner wurden zahlreiche
Maßnahmen im Bereich der Störfallvorsorge abgeschlossen. In diesem Zusammenhang
sind der „Internationale Warn- und Alarmplan Elbe“ und das
„Alarmmodell Elbe“ hervorzuheben.
Große Aufmerksamkeit wird
auch dem gemeinsamen Hochwasserschutz gewidmet, der auf dem im Jahre 2003
verabschiedeten „Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe“ basiert.