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Entwicklung eines Leitbildes für das Fließgewässer Aue im Landkreis Stade
05.01.2001  
Entwicklung eines Leitbildes für das Fließgewässer Aue im Landkreis Stade

Titel: Entwicklung eines Leitbildes für das Fließgewässer Aue im Landkreis Stade

Autor/Herausgeber: Malte Harms

Jahr der Veröffentl./Ort: Septemer 1994, Buxtehude

Umfang der Studie: 64 Seiten + Anlagen

Art der Studie: Diplomarbeit an der Fachhochschule Nordostniedersachsen

Standort der Arbeit: Wassergütestelle Elbe, Hamburg

Ziel der vorliegenden Studie war es, für das Fließgewässer Aue im Landkreis Stade eine aktuelle Bestandsaufnahme von der Quelle bis zur Tidegrenze in Horneburg aus gewässerökologischer und gewässermorphologischer Sicht vorzunehmen. Darüber hinaus sollte im SOLL-IST-Vergleich ein ökologisch-morphologisches Leitbild für die Aue entwickelt werden.

Für die Ermittlung des Ist-Zustandes wurde der zu untersuchende Flußabschnitt in kleinere Teilabschnitte unterteilt. Diese Teilabschnitte wurden jeweils begangen und nach dem Bewertungsschema der Länderarbeitsgemeinschaft (LAWA) eingestuft. Als Einzelparameter werden dabei mit einem siebenstufigem System (Zahlenwerte von 1 bis 7) bewertet:

  • Gewässerumfeld,
  • Laufentwicklung des Flusses,
  • Längsprofil des Flusses,
  • Beschaffenheit der Flußsohle,
  • Querprofil des Flusses und
  • Uferbeschaffenheit.

Nach dem Zusammenfassen der Einzelparameter zu Hauptparametern ergab sich für die Aue für ausgewählte Flußabschnitte folgende Bewertungsklassen (nach LAWA, dabei bedeutet eine niedrige Bewertungsklasse einen naturnahen Zustand, eine hohe Bewertungsklasse einen eher naturfernen Zustand):

  • Land (Gewässerumfeld): 2 (Abschnitt "Klein Hollenbek bis Harsefeld Fußgängerbrücke" und Abschnitt "Unterhalb von Harsefeld bis Forellenhof Wilke in Horneburg") bzw. 4 (Abschnitt "Harsefeld Fußgängerbrücke bis 1,5 km unterhalb Wehr");
  • Wasser (Laufentwicklung, Langsprofil, Uferbeschaffenheit): 2 (Abschnitt "Klein Hollenbek bis Harsefeld Fußgängerbrücke" und Abschnitt "Unterhalb von Harsefeld bis Forellenhof Wilke in Horneburg") bzw. 6 (Abschnitt "Harsefeld Fußgängerbrücke bis 1,5 km unterhalb Wehr");
  • Ufer: 3 (Abschnitt "Klein Hollenbek bis Harsefeld Fußgängerbrücke" und Abschnitt "Unterhalb von Harsefeld bis Forellenhof Wilke in Horneburg") bzw. 6 (Abschnitt "Harsefeld Fußgängerbrücke bis 1,5 km unterhalb Wehr").

Der Autor formuliert folgendes Leitbild: "Die Aue sollte im Gewässerumfeld eine von Wiesen und Weiden geprägte Landschaft mit Lebensräumen für seltene Tiere und Pflanzen aufweisen. Neben einem ausreichend breiten Uferrandstreifen mit artenreicher nicht holziger Flora sollten Erlenbruchwälder und Pappelwälder die Aue säumen und beschatten. Ein stark mäandrierender Verlauf mit Prall- und Gleitufern und eine stark strukturierte Gewässersohle mit Kolken und Kiesbänken müßten zu unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten führen. Anzustreben ist eine Gewässerklasse I - II, die eine artenreiche gewässertypische Fauna gewährleistet. Den Fischen und Kleinstlebewesen müßte ein ungehinderter Aufstieg ermöglicht werden, um eine gute Biotopvernetzung zu erzielen."

Abschließend stellt die Studie einige Maßnahmen zur Umsetzung des Leitbildes vor, wie z.B. Aufstiegsmöglichkeiten für Fische, Einbau von Steinschüttungen, Entfernen von Wehren u.a.

Themenpunkt

Einstufung

Allgemeine Beschreibung des Gewässers

++

Hydrographische Verhältnisse  

Klima

0

Geologie

0

Morphologie

+++

Hydrologie

++

Biologische Verhältnisse  

Phytoplankton

0

Zooplankton

0

Benthos

0

pflanzlicher Aufwuchs

0

tierischer Aufwuchs

0

Fische

0

Vögel

0

Erfassung des derzeitigen Zustandes ökologisch wertvoller Uferrandregionen/Auen

+++

Anthropogene Einflüsse und deren Auswirkungen  

Wasserbeschaffenheit

+

wasserbauliche/wasserwirtschaftliche Eingriffe

++

Nutzungen der Uferrandbereiche (Landwirtschaft/Siedlung/ Rohstoffgewinn./Tourismus)

++

Ökologische Bewertung  

Leitbild

+++

Gewässergüte

++1)

Ökomorphologie

+++

Konfliktsituationen

++

Vorschläge für Entwicklungsziele

+++

Vorschläge für Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung von Biotopstrukturen

+++

1) Die Studie zitiert die Gewässergütesituation der Aue aus Untersuchungen durch das Staatliche Amt für Wasser und Abfall, Stade. Die Daten sind im Anhang enthalten.