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Projektbeschreibung: Möglichkeiten und Grenzen der Auenregeneration
31.01.2000  
· Morphodynamik der Elbe

"Möglichkeiten und Grenzen der Auenregeneration und Auenwaldentwicklung am Beispiel von Naturschutzprojekten an der Unteren Mittelelbe (Brandenburg)"

Landesanstalt für Großschutzgebiete (LAGS)

Der Mensch hat den Landschaftsraum "Untere Mittelelbe" stark überformt (Flußbegradigung, Vertiefung, Buhnen, Eindeichungen, Schöpfwerke, Komplexmelioration, Auwaldrodung, Landwirtschaft) und damit die Strukturvielfalt und auentypische Arten zurückgedrängt. Im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Auensystemen ist die "Untere Mittelelbe" insgesamt jedoch relativ naturnah erhalten geblieben (unbegradigter Hauptstrom, verfallene Buhnen; natürliches Auenrelief mit Rehnen, Mulden, Altwässern; Hochwasserdynamik) und beherbergt außergewöhnlich vielfältige Lebensräume und zahlreiche geschützte Tiere und Pflanzen, vor allem der Klein-, Qualm-, Fließ- und Altgewässer, des Auengrünlandes, des Sandmagerrasens und der Alteichenbestände.

Die Anrainerländer wollen diese Elbauenlandschaft mit Hilfe eines übergreifenden Biosphärenreservates und eines integrierten Nationalparks großräumig schützen. Bedeutender Teil (55.000 ha) des geplanten Reservates ist der bestehende Naturpark "Brandenburgische Elbtalaue". Unter Nutzung dieser günstigen Ausgangsbedingungen bemüht sich der Naturschutz um Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Verhältnisse in der Elbaue (Renaturierung). Dazu sollen im Naturpark geeignete Entwicklungsmaßnahmen vorgenommen werden zur

  • Erhaltung bzw. Entwicklung eines naturnahen Stromes mit großen Überflutungsräumen
  • Entwicklung von Auen und Auwäldern unter Extensivierung der Agrarnutzung.

Unter Federführung der LAGS werden in einem interdisziplinären Forschungsverbund Begleituntersuchungen zu den Themen:

  • Probleme der Auenwaldwiederherstellung und Folgen von Deichrückverlegungen
  • Entwicklung von Konzepten für eine nachhaltige Landnutzung in den Auen der Elbe

durchgeführt.

Unter Berücksichtigung und Nutzung der Ergebnisse aus dem Verbundprojekt soll das rückzudeichende Areal im Bereich Lenzen-Wustrow (ca. 670 ha) aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden. Als Kernzone des geplanten Biosphärenreservates "Flußlandschaft Elbe" bzw. des künftigen Nationalparks soll es sich selbst überlassen werden. Mit Blick auf künftige Rückdeichungen zur Vergrößerung von Rückhalteräumen an Elbe und anderen Flüssen (nachhaltiger Hochwasserschutz) soll wird der Wert derartiger Maßnahmen für die ökologische Entwicklung einer großen Stromlandschaft beurteilt.