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Vorwort
08.01.2001  
VORWORT

VORWORT

Im Mittelpunkt des Förderschwerpunktes "Ökologische Konzeptionen für Fluss- und Seenlandschaften" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) steht seit 1994 die Stromlandschaft der Elbe. Auf Basis der im August 1995 veröffentlichten Forschungskonzeption "Elbe-Ökologie" werden interdisziplinäre Verbundvorhaben zur Ökologie der Fließgewässer und Auen sowie zur Landnutzung im Elbe-Einzugsgebiet gefördert. Durch Aufklärung ökologischer Zusammenhänge und Erarbeitung umwelt-, sozial- und wirtschaftsverträglicher Konzepte soll ein Beitrag für eine dauerhaft-umweltgerechte Entwicklung geleistet werden. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) wurde vom BMBF mit dem Aufbau der organisatorischen und inhaltlichen Struktur der ökologischen Forschung an der Elbe betraut. Die damit verbundenen Aufgaben werden von der "Projektgruppe Elbe-Ökologie" wahrgenommen.

Ein Hauptanliegen des BMBF mit der Fördermaßnahme Elbe-Ökologie ist es, Entscheidungsgrundlagen für die vollziehende Praxis zu schaffen. Dies bedeutet, dass bei der Erarbeitung von Nutzungs- und Entwicklungskonzepten nicht nur ökologische, sondern insbesondere auch ökonomische und soziale Aspekte von Anfang an in den interdisziplinären Forschungsprojekten zu berücksichtigen sind. Zur Gewährleistung der Praxisrelevanz der Ergebnisse, z.B. im Hinblick auf die Abwägung von Entscheidungsalternativen und die Akzeptanz von Maßnahmen kommt einer umfassenden ökonomischen Bewertung direkter und indirekter Wirkungen unterschiedlicher Entwicklungen in Raum, Aue und Fluss eine wesentliche Bedeutung zu.

Der in den Elbeauen in erheblichem Umfang geplante Kiesabbau könnte bei großflächigen Eingriffen in die Auendynamik mit einer Störung der Grundwasserverhältnisse und mit dem Verlust an natürlichem Lebensraum verbunden sein. Zur Abwendung von Beeinträchtigungen bzw. für die Erhaltung der natürlichen Funktionen der Auen sind daher Konzepte notwendig, die eine ökologisch begründete und sozioökonomisch vertretbare Durchführung von Abbauvorhaben ermöglichen. Die entsprechenden Rahmenbedingungen sind derzeit günstig, da noch Einfluss auf einige, sich erst in der Planungs- und Genehmigungsphase befindliche Maßnahmen genommen werden kann.

Nach einer Bestandsaufnahme und einer Beschreibung der natürlichen Verhältnisse werden die Rahmenbedingungen für den Kiesabbau in der vorliegenden Studie beleuchtet. Die Autoren erläutern die rechtliche Situation bei der Genehmigung von Abbauvorhaben, die Aspekte des Arten- und Biotopschutzes, der Regionalplanung und die sozioökonomischen Verhältnisse. Derzeit durchgeführte oder schon abgeschlossene Forschungsvorhaben mit Bezug zur Thematik sind aufgeführt und werden ergänzt durch erste Empfehlungen für die Bewertung von Auswirkungen von Abbauvorhaben auf das Ökosystem.

Die vorliegende Studie gibt einen wertvollen Überblick. Sie stellt den Ausgangspunkt für weitere Arbeiten dar, mit denen das anspruchsvolle Ziel der Forschungskonzeption erfüllt werden soll, die regionale Summationswirkung von geplanten Eingriffen auf die Auen abzuschätzen.

Wir danken der AG KABE für die sorgfältige Erarbeitung dieser Veröffentlichung, die bei der Projektgruppe Elbe-Ökologie angefordert werden kann.

Bundesanstalt für Gewässerkunde

Koblenz - Berlin, Dezember 2000

Projektgruppe Elbe-Ökologie