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Fischereibiologische Darstellung und Bewertung bestehender Querbauwerke an den Fließgewässern Ilm, Gera und Apfelstädt sowie Schlußfolgerungen zur Sicherung der Durchgängigkeit
20.12.2000  
Titel: Fischereibiologische Darstellung und Bewertung bestehender Querbauwerke an den Fließgewässern Ilm, Gera und Apfelstädt sowie Schlußfolgerungen zur Sicherung der Durchgängigkeit

Titel: Fischereibiologische Darstellung und Bewertung bestehender Querbauwerke an den Fließgewässern Ilm, Gera und Apfelstädt sowie Schlußfolgerungen zur Sicherung der Durchgängigkeit

Autor/Herausgeber: K. Schröter, U. Zimmerman, J. Görlach, O. Ohde, M. Amstein/Bauhaus-Universität Weimar, Hydrolabor Schleusingen

Jahr der Veröffentlichung/Ort: 1996

Umfang der Studie: 25 Seiten + ausführliche Anlagen zu den 3 Gewässern

Art der Studie: Studie im Auftrag des Thüringer Ministerums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt

Standort der Arbeit: Wassergütestelle Elbe, Hamburg

Im Rahmen einer Studie im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt wurden von der Bauhaus-Universität Weimar, Hydrolabor Schleusingen die vorhandenen Querbauwerke und die Fischaufstiegsanlagen in den Fließgewässern Ilm, Gera und Apfelstädt erfaßt und bewertet. Ziel der Studie war es, zu einer fischereibiologischen Einschätzung der Querbauwerke und vorhandener Fischaufstiegsanlagen zu kommen und Vorschläge für die Wiederherstellung der Durchgängigkeit zu erarbeiten.

Die drei untersuchten Gewässer sind Teil des Elbeeinzugsgebietes und entspringen alle am Nordrand des Thüringer Waldes. Die Anbindung an die Elbe erfolgt über die Saale.

Jedes einzelne Querbauwerk in den drei untersuchten Flüssen wird von den Autoren ausführlich (in den Anlagen der Studie) abgehandelt. Dabei werden die technischen Daten des Querbauwerks aufgeführt sowie eine allgemeine Beschreibung des Bauwerks gegeben und die Passierbarkeit für Makrozoobenthos und Fische bewertet, Handlungsbedarf formuliert und gegebenenfalls Empfehlungen zur Schaffung der Passierbarkeit gegeben.

Die Autoren kommen für die Ilm zu folgendem Schluß: "In der Ilm wurden im Rahmen der Studie 56 Wehre bzw. Querbauwerke an ehemaligen Wehrstandorten erfaßt und bewertet. Bei einer Fließlänge von 129,85 km befindet sich im Mittel alle 2,3 km eine Wehranlage oder ein umgebautes Wehr. [...] Insgesamt sind derzeit noch 50 Wehre vorhanden. Bis auf zwei Anlagen stellen diese Querbauwerke Wanderhindernisse für die aquatische Fauna dar und werden als unpassierbar oder weitgehend unpassierbar eingeschätzt."

Für die Gera zeigte sich: "In der Gera (einschließlich Zahmen Gera) befinden sich auf der gesamten Flußlänge von 69,88 km 63 Querbauwerke. Das entspricht etwa einer Querverbauung pro Fließkilometer. Es handelt sich vorwiegend um Sohlenabstürze (etwa die Hälfte ist unpassierbar bzw. weitgehend unpassierbar) und Sohlenschwelle (alle passierbar). Von den 11 Wehranlagen werden 10 Wehre als unpassierbar und eines als passierbar eingestuft. [...] Insgesamt behindert etwa die Hälfte der Verbauungen die uneingeschränkte Passierbarkeit. Das Gewässer ist damit stark zergliedert."

Für die Apfelstädt kommen die Autoren zu folgendem Ergebnis: "An der Apfelstädt befinden sich auf 40,24 km Lauflänge 31 Querbauwerke. Das entspricht im Mittel einem Verbauungsgrad von 1,3 km Fließstrecke pro Querbauwerk. [...] Von den vorhandenen Bauwerken sind 18 Anlagen für den Aufstieg unpassierbar bzw. weitgehend unpassierbar. Ein Artenaustausch innerhalb des Gewässers ist damit nur auf kurze Teilstrecken beschränkt."

Die Autoren geben jeweils Lösungsvorschläge für die Verbesserung bzw. die Herstellung der Funktionstüchtigkeit der bestehenden Fischaufstiegsanlagen sowie für die Schaffung der Passierbarkeit der erfaßten Wanderungshindernisse und formulieren als Handlungsbedarf die Schaffung eines Gewässerverbundes. Dabei sollten die Einzelgewässer im Rahmen eines zu schaffenden Gewässerverbundes für das gesamte Fließgewässersystem betrachtet werden.

Themenpunkt

Einstufung

Allgemeine Beschreibung des Gewässers

+

Hydrographische Verhältnisse  

Klima

0

Geologie

0

Morphologie

+

Hydrologie

++

Biologische Verhältnisse  

Phytoplankton

0

Zooplankton

0

Benthos

++

pflanzlicher Aufwuchs

0

tierischer Aufwuchs

0

Fische

++

Vögel

0

Erfassung des derzeitigen Zustandes ökologisch wertvoller Uferrandregionen/Auen

0

Anthropogene Einflüsse und deren Auswirkungen  

Wasserbeschaffenheit

0

wasserbauliche/wasserwirtschaftliche Eingriffe

+++

Nutzungen der Uferrandbereiche (Landwirtschaft/Siedlung/ Rohstoffgewinn./Tourismus)

+

Ökologische Bewertung  

Leitbild

++

Gewässergüte

0

Ökomorphologie

+++

Konfliktsituationen

0

Vorschläge für Entwicklungsziele

+++

Vorschläge für Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung von Biotopstrukturen

+++