F/E-Vorhaben im Förderschwerpunkt GLOWA
Verbundvorhaben “Integrierte Analyse der Auswirkungen des Globalen Wandels auf die Umwelt und die Gesellschaft im Elbegebiet" (GLOWA-Elbe)

Auswirkungen eines verminderten Wasserdargebots und von Klimaveränderungen auf die Vegetation im Spreewald

  

Ziel des Verbundvorhabens ist die Analyse regionaler Auswirkungen des globalen Wandels von Wasserhaushalt und Klima auf Umwelt und Gesellschaft am Beispiel des Elbegebiets. Im Schwerpunkt Spree/Havel werden die Auswirkungen von Veränderungen in den Tagebaubereichen der Lausitz auf die Wasserführung der Spree und die Konsequenzen für die unterhalb liegenden Einzugsgebietsteile untersucht. Es wird mit einer Verringerung des Wasserdargebots und einer Verminderung der Wasserqualität gerechnet.

Ziel dieser Teilaufgabe ist es, Auswirkungen dieser prognostizierten Veränderungen des Wasserhaushalts und verschiedener Klimaszenarien auf die Vegetation im Wassereinzugsgebiet der Spree am Beispiel des Ökosystems Spreewald, der vom Zufluß aus diesem Gebiet mit abhängig ist, abzuschätzen, zu bewerten und Handlungsstrategien zur Erhaltung typischer Landschaftsteile mit einer charakteristischen Pflanzen- und Tierwelt zu entwickeln.

Die Kulturlandschaft Spreewald ist ein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung. Charakteristisch für das natürlich wasserreiche Ökosystem ist eine seit Jahrhunderten anthropogen beeinflußte Wasserführung, die durch umfangreiche Meliorationsmaßnahmen seit den 50er Jahren erneut verändert wurde. Es gibt hier neben stark anthropogen veränderten naturnahe Bereiche der Vegetation, zahlreiche vom Grundwasserstand abhängige Lebensgemeinschaften (z. B. Erlenbruchwälder, Feuchtwiesen und Röhrichte) mit teilweise hoher Biodiversität, insbesondere von feuchtigkeitsabhängigen Organismen. Die Folgen veränderten Wasserdargebots und Klimas für die Vegetation werden sich direkt auf die Artenvielfalt, auf die Ertragsverhältnisse von Forst- und Landwirtschaft sowie den Tourismus (Erlebniswert der Landschaft), der im Spreewald eine bedeutende Rolle spielt, auswirken.

 

Übergeordnete Fragestellungen

Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist die Vegetation im Untersuchungsgebiet durch den globalen Wandel von Wasserhaushalt und Klima in verschiedener Hinsicht betroffen:

1.  Beeinträchtigung der aktuellen biologischen Vielfalt durch den Rückgang von grundwasserabhängigen Arten und Biozönosen (in Brandenburg sind 34 % der gefährdeten Arten an feuchte bis nasse Standorte gebunden).

2.  Beeinträchtigung der Erlebnisqualität der Landschaft durch den Verlust traditioneller gebiets­typischer und z. T. landschaftsprägender Arten und Vegetationstypen (insb. Rückgang und Veränderung der Feuchtgebietsvegetation).

3.  Beeinträchtigung der Ertragsfunktion von Wäldern und Forsten (z. B. Zuwachs- und Vitalitätsminderung bei Waldbäumen)

4.  Verstärkte Ausbreitung nichteinheimischer Arten mit einer indirekten Gefährdung der biologischen Vielfalt (Konkurrenzeffekte für seltene und gefährdete Arten) und Entstehen neuer Biozönosen.

 

Bewertung

Die Bewertung der nach den verschiedenen Szenarien (Input der Kooperationspartner) geänderten Vegetation ist auf folgende Zielkompartimente bezogen: