Wasserbauliche Prägung | |
Die Laufentwicklung der Elbe hat mit den geologischen und klimatisch-hydrologischen Randbedingungen im Flusseinzugsgebiet zu tun, die bereits einen menschlichen Einfluss erkennen lassen. Beispielsweise bremst die lehmige Sedimentbedeckung der Auen den Seitenschurf von Gewässern und dieser Auenlehm wurde erst durch die Einschwemmung von Bodensediment aus besiedelten Regionen gebildet. Die konkrete heutige Laufgeometrie ist aber mehr noch von direkter
Einflussnahme im Sinne des Hochwasserschutzes und der Schiffbarkeit
geprägt worden. Dabei hat der an der Elbe seit vielen Jahrhunderten
betriebene Deichbau den Hochwasserabfluss gebündelt
und so die flussbettformenden Kräfte der Elbe verstärkt.
Der erhöhten Ufererosion begegneten die Anrainer mit Befestigungsbauten,
die im 19. Jahhundert zu einem systematischen Ausbau der Elbufer
zusammengeführt wurden. |
|
Elbausbau bei Drethem 1792-1893: Beseitigung von Inseln durch Abdämmen von Nebenrinnen im 18. Jh. (schwarze Linien). Verschmälerung und Begradigung des Mittelwasserbettes durch Buhneneinbauten zwischen 1860 und 1885 (rot eingezeichnet). Archiv: Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Kartenabteilung, Kart. L 15999/12. Elbe-km 530-533. |
|
Das Ergebnis war eine schmalere, im Mittel vertiefte und nahezu inselfreie Elbe, die den Anforderungen einer Wasserstraße auch dadurch entgegenkam, dass die Krümmungen abgeschwächt worden waren. Ein Vergleich der früheren und heutigen Laufentwicklung zeigt, inwiefern der Elblauf von Menschenhand geglättet und dadurch verkürzt worden ist. |
zurück zum Überblick | weiter im Rundgang |