Ziel von Strukturgütekartierungen ist die objektive und nachvollziehbare Einschätzung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Fluss und Aue anhand von ausgewählten Indikatoren (Strukturparametern). Der Zweck geht über die reine Bewertung und Dokumentation des ökomorphologischen Gewässerzustands hinaus. Hier werden Grundlagen geschaffen z.B. für Planung und Bewertung von Ausbau- und Renaturierungsmaßnahmen, Pflege und Entwicklung sowie Umweltverträglichkeits-untersuchungen.

Die EG Wasserrahmenrichtlinie fordert den Nachweis des "guten ökologischen Zustands" (Stufe 2). Die Bewertung der Gewässerstruktur ist dann vorgesehen, wenn der ökologische Zustand schlechter als Stufe 2 ist. Bei großen Flüssen und Wasserstraßen ist dies sehr häufig der Fall. Die vorliegende Methode dient als Handwerkszeug zur Erhebung und Bewertung der strukturellen Gewässermerkmale, die maßgeblich die ökologische Funktionsfähigkeit von Gewässerbett und Aue bestimmen.

Nach zahlreichen praktischen Erfahrungen im Rahmen eines IKSE-Projektes (Methodenentwicklung und ökomorphologische Kartierung von tschechischen und deutschen Elbeabschnitten (BfG-Bericht Nr. 1298) und weiterer Probekartierungen an verschiedenen Bundeswasserstraßen wird nun die überarbeitete Fassung der Kartieranleitung vorgelegt. Da für eine einheitliche Betrachtung auch nicht schiffbare Gewässerstrecken der Elbe im Oberlauf zu kartieren waren, wurden auch kleinere Gewässergrößen in der Kartieranleitung berücksichtigt, so dass die Anwendung des Verfahrens für alle Fließgewässer ab ca. 10 m Wasserspiegelbreite und nicht sichtbarer Sohle empfohlen werden kann.

	Ecomorphological Survey of Large Rivers The manual for ecomorphological survey presented here is based on practical experiences on different waterways and non-navigable stretches of the Elbe River, so that the survey method is applicable to waterways as well as to smaller rivers and streams.