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Projektbeschreibung
21.10.1999  
Auch nach der Verbesserung der Wasserqualität der Elbe seit 1990 ist die Elbe bei Geesthacht mit einer Jahresfracht von ca. 150 000 t organischen Stoffen belastet. Da diese Stoffe zum großen Teil aus der hohen Algenproduktion in der Elbe stammen, ist eine deutliche Verringerung dieser Belastung nur mittelfristig möglich. Aus diesem Grunde kommt der biologischen Selbstreinigung des Flusses auch in Zukunft eine hohe Bedeutung zu. Diese findet vermutlich vor allem in den Sedimenten statt. Deshalb ist es möglich, daß die Selbstreinigungskapazität der Elbe durch Flußbaumaßnahmen an der Elbe beeinträchtigt wird. Ähnliches gilt für die auf und in den Elbesedimenten lebende Kleintierfauna.

Das Projekt soll Zusammenhänge zwischen der Flußmorphologie einerseits und dem Rückhalt und mikrobiellen Abbau von Schwebstoffen andererseits aufzeigen. Auf dieser Basis können mögliche Veränderungen durch den Stromausbau und ihrer Folgen für die Schwebstofführung der Elbe abgeschätzt werden. Hierdurch sollen Entscheidungsgrundlagen für ein Flußgebietssmanagement an der Elbe zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus wird das Projekt aber auch den allgemeinen Wissensstand über die Funktionszusammenhänge in Flußökosystemen erweitern.

Entsprechend dieser Zielstellung werden in dem Projekt die Prozesse untersucht, die zum Rückhalt von Schwebstoffen in der Elbe beitragen: die biologische Dynamik und Sedimentation von Schwebstoffen in den Buhnenfeldern, ihre Einschwemmung in überströmte Lockersedimente der Stromsohle, und ihr mikrobieller Abbau in den Sedimenten. Zusätzlich wird die in verschiedenen Teilbereichen der Elbesohle lebende wirbellose Kleintierfauna charakterisiert, die möglicherweise naturnahe Strukturelemente an der Stromsohle indiziert.
Siehe auch die Homepage vom IGB.